Hurricane 2015

Ein Festivalmillionär, diebische Musiker und sogar Sonne. Hurricane 2015, das war gut. Auf ewig in Erinnerung verbleiben wird mir der Festivalmillionär, nennen wir ihn Egon, der Dank eines Fehlers mit dem neuen elektronischen Bezahlsystem per Chip über Sekunden zum Multimillionär wurde. Was wir erst alle für ein Gerücht hielten, bewahrheitete sich. Der Millionär lud die Leute nicht nur auf diverse Getränke ein, sondern sponserte auch das eine oder andere neue Kleidungsstück aus den Shops auf dem Gelände ( es gab davon unzählige, unter anderem auch einen H&M-Store). Leider habe ich den Festival-Krösus nicht persönlich getroffen, aber ich drücke fest die Daumen, dass sein nicht personalisierte Bändchen ihn am Ende nicht doch noch verraten hat. Jedenfalls ist mit dieser Story wohl Festivalgeschichte geschrieben worden.

Ansonsten war ich mehr als positiv vom Line-Up überrascht und hab Neues und auch Altes (wieder) entdecken können. Das Hurricane war mein erstes Mega-Festival, ansonsten treibe ich mich ja eher auf so kleineren Nischenveranstaltungen herum. Aber obwohl sich überschneidende Spielzeiten mitunter für etwas Stress sorgen können, war das Ganze erstaunlich entspannt. Das lag aber größtenteils auch an dem besten Festivalguide-Team ever! Es ist schön am Stand immer eine Anlaufstelle und ein Festival-Zuhause zu haben, das macht so eine Veranstaltung ganz heimelig.

Ganz, ganz stark waren Placebo. Früher gern und viel gehört, waren die Briten auf meinen aktuellen Playlists etwas in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, denn als Placebo am ersten Abend die Bühne betraten waren alle etwas hypnotisiert. So ein kleiner Brian Molko, aber so eine große Wirkung! Daneben ganz groß die  Storyteller-Fraktion von Danko Jones, die es auch bei Nieselregen und am frühen Tag versteht, die Leute dermaßen zu begeistern, dass die Musik zwischen den lauthalsen „DANKE JONES!!!“- Chören aus der Menge fast unterging. Black Rebel Motorcycle Club waren ebenfalls suuuper. Vor allem suuupercool und abgehangen, kein Wort zum Publikum. War aber auch nicht schlimm, ihr Set sprach für sich.

Weitere Highlights: Deat Cab Gitarrenwechsel for Cutie, der hüftschwingende  Samuel ‚Morrissey‘ Herring der Future Islands, die Backyard Babies, von denen mich auch der Platzregen nicht abhalten konnte, die großartigen Schreihälse von Metz, sowie die Horde von East Cameron Folkore, denen es am Festivaguide-Stand nach ihrer Autogrammsrunde besonders gut gefiel. Die schönste Neuentdeckung für mich waren die Soulgötter von St. Paul & The Broken Bones, die die white stage mit Diskokugel-Schuhen und Wolkenprojektionen in einen Diskohimmel verwandelten. Weitere Neuentdeckung waren auch Mantar aus dem norddeutschen Raum, die auf der red stage ein Brett hinlegten, das vor lauter Muskelpower nur so strotze. Krasser Kontrast zu dem Programm einen Tag später, als die schwedischen Schwestern von First Aid Kit eine nun goldglitzernde Bühne in sanfte Töne tauchten und alle zu Seifenblasen in der Sonne tanzten. Das kann das Hurricane, Spagat zwischen Doom-Metal und sanftem Indie-Pop und irgendwie passt das doch alles bestens zusammen.

Danke Hurricane, danke bestes Festivalguide-Team! Es war schön mit euch.

Noch kurz was zu den Fotos: Bilder 1, 12, 19 und 30 sind nicht von mir, sondern von Fotograf und Festivalguide-Teammitglied Sebastian Dudey. Mehr Bilder von ihm gibts hier und hier. Viel Spaß!1 by Sebastian Dudey 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 by Sebastian Dudey 13 14 15 16 17 18 19 by Sebastian Dudey 20 21 22 23 24 25 (2) 26 27 28 29 30 by Sebastian Dudey

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